Offshore Youngsters 2023

Crew: Solvej Oberhof (S), Antonia Folkers (S), Raja Hollnagel (WF), Erik Arndt, Josie Oettinger, Miriam Worgul und Enya Dunkel

Die Offshore-Youngsters Regatta ist mittlerweile Tradition! Auch dieses Jahr hat sich eine waghalsige Crew wieder auf den Weg gemacht, den 80 Seemeilen langen Schlag von Kiel nach Travemünde um Fehmarn außen rum zu bestreiten. Dieses Mal zwar nicht als reine Frauen-Crew, aber mit genauso viel Elan wie im letzten Jahr.

Um mit Wiking überhaupt an die Startlinie zu kommen, brachen wir mit verringerter Crew am Donnerstagabend nach Kiel auf (Antonia und Miriam sind erst in Kiel dazugestoßen). Damit wir nicht hungrig in die Nacht starten, wurde vorher fleißig Chilli con Linsen gekocht.

Nach ziemlich genau 12 Stunden kamen wir etwas übermüdet, aber erleichtert im Olympiahafen-Schilksee an. Wir haben uns entschieden den Freitag zu nutzen, um unsere Kräfte für den nächsten Tag zu stärken, kamen aber dadurch in den Genuss eines passablen Hafenkinos. Wir genossen, mit einer Tasse Kaffee in der Hand, die verschiedenen Manöver der anderen Regatta-Crews und eines SKS-Ausbildungstörns . Von „Glück, dass nichts kaputte gegangen ist“ bis „Oh wow, so schön Ablegen ist auch schon fast eine Kunst“ war alles dabei. Die Crew der Charly Whisky gesellte sich im Laufe des Tages zu uns und half kräftig mit, die ein oder andere Chipstüte zu vernichten. Ein richtig entspannter Tag, um Energie für die Regatta zu tanken. Abends statteten wir nach einer Pizza dem Peter von Danzig einen kurzen Besuch ab, Bootsführung inklusive. Sie nahmen zwar nicht an der Regatta teil, waren aber auf Wochenendtörn unterwegs. Immer wieder nett!

In einem känguruähnlichen Start mit kleinen Startgruppen starteten wir dieses Jahr sogar eine Stunde später als letztes Jahr um 7:30 Uhr – eine Stunde länger schlafen war toll. Wie es sich gehört, passierten wir die Startlinie genau auf die Minute pünktlich und kurz später wurde im Handumdrehen der Spi gezogen.

Mit flotten 7 Knoten Speed konnten uns viele unserer Konkurrent*innen nur noch von hinten sehen. Wir waren regelrecht euphorisiert von den perfekten Wetterbedingungen – die stürmischen Windverhältnisse des letzten Jahres saßen Teilen der Crew noch in den Knochen… Die Sonne schien, der Himmel war klar und der Wind kam von schräghinten. Mit perfekten Bedingungen, also, segelten wir schnurstracks Richtung Fehmarn.

Der Wind frischte langsam auf und kurz vor Fehmarn musste der Spi leider geborgen werden. Bestens gebrieft begaben sich alle auf ihre Position, überzeugt ein perfektes Manöver zu fahren. Doch dann kam eine unverhoffte Böe und eh wie uns versahen, mussten wir die Spischoten und ein Achterholer druchrauschen lassen. Nur noch am Spifall und einem Achterholer befestigt mussten wir das Bergemanöver umplanen. Nach einem kurzen Moment des Schocks ließen wir den Spi kontrolliert runter und bargen ihn durchs Wasser. Etwas geknickt ging es mit Großsegel und G3 weiter Richtung Fehmarn. Plötzlich bemerkte Solvej eine Blockierung des Ruderblatts. Nach kurzem Umschauen fiel auf, dass der Downfucker im Wasser hing. Als knapp zwei Meter wieder an Bord bezogen waren, ließ sich das Runder wieder frei drehen. Das letzte Stück klemmte leider irgendwo unter dem Boot. Kurz kam der Gedanke des Abrechens auf, doch nach Travemünde mussten wir ja sowieso und das Ruder war wieder leicht gängig – und so war dieser Gedanke auch wieder vom Tisch.

Am frühen Nachmittag passierten wir Fehmarn und legten Kurs auf Travemünde an. Das Team Hohe-Kante war sehr engagiert und setzte ihr gesamtes Gewicht ein, um die Krängung auszugleichen. Das Ergebnis: mit gerefftem Groß und G3 ganze acht bis neun Knoten. Einige der anderen Regattaboote haben ungewöhnlich lange unser Heck bestaunt – gute Teamleistung unsererseits würde ich sagen. Die besonders talentierten Schläfer*innen nutzten die guten Bedingungen auf der hohen Kante und legten kurzer Hand ein kleines Nickerchen ein.

Kurz vor der Ziellinie packten wir nochmal unsere besten Manöverskills aus, refften perfekt in der Wende aus und überquerten höchsterfreut die Ziellinie. Bevor wir die Unterwassergenua anschmissen, befreit Antonia den Downfucker aus dem Ruder. Dafür wurde ein im Vorfeld genauestens geplanter Beilieger gefahren. Ein Hoch auf Taucher-Toni!

Mit 20 Schiffen und über 200 Segler*innen war die 10te Nachwuchsregatta die größte bisher. Wie es sich für eine richtige Youngsters-Regatta gehört, gab es natürlich eine Party mit Freibier, leider nur begrenzt, leckerem Essen und vielen netten Gesprächen. Unter anderem trafen wir die Regatta-Crew des ASV Kiels, unterwegs mit der Ellide (J109). Nach ein paar Stunden des Tanzes machten wir uns dann müde, aber glücklich wieder auf den Weg zurück zu Wiking. Noch kurz ein kleines bisschen Aufräumen und dann aber ab in die Koje, denn am nächsten Morgen stand noch die Siegerehrung auf dem Programm. Wir belegten am Ende Platz 17 von 20. Danach machten wir uns auf den Heimweg, mit dem festen Vorsatz im nächsten Jahr wieder mindestens genauso viel Spaß bei der Offshore Youngsters Regatta zu haben!

Von Enya Dunkel und Raja Hollnagel

„Offshore Youngsterns Herbstregatta 2022“ Kiel-TM

(Foto: ASV Lübeck)

Crew Solvej Oberhof, Antonia Folkers, Bruntje Bratz, Nina Huber, Raja Hollnagel, Sophia Langenbacher, Michael Melchger

Ende September ging es auch dieses Jahr wieder auf die Nachwuchsregatta von Kiel nach Travemünde – nur diesmal mit einer reinen Frauen-Crew.

Für die Regatta wurde Wiking VIII schon Donnerstagnacht mit Joachim nach Kiel überführt. Um Wiking für die Regatta zu erleichtern, wurde vor Ablegen noch alles Schwere und Überflüssige von Bord in den Container geräumt. 

Die Überfahrt ging von Travemünde durch den Fehmarnsund nach Kiel. Bei ausgiebig Wind konnten wir die ganze Nacht über mit dem Vorsegel (G1) durchsegeln. Die Nacht war eisig kalt aber wir wurden mit zauberhaften Meeresleuchten und einem wunderschönen Sternenhimmel belohnt.

Wir legten nach ca. 12 Stunden im Olympiahafen Schilksee an. Zwei Crewmitglieder reisten mit dem Zug an und gegen Freitagnachmittag war die Crew mit Michael an Bord komplett. Wir segelten für ein kurzes Training in die Kieler Förde und schafften es leider nicht mehr den Spi zu ziehen.

Gestartet wurde die Nachwuchsregatta Samstag früh im Känguru-Verfahren. Pünktlich überquerten wir um 7:25 Uhr die Startlinie am Kieler Leuchtturm und segelten mit G4 und Großsegel im ersten Reff in Richtung Fehmarn Nord. Bei 5-6 Btf hatten wir ordentlich Krängung und saßen zum Gewichtstrimm auf der hohen Kante. Als die Böen über 30 Knoten erreichten wurde das zweite Reff gesetzt. Trotz langanhaltendem Regen und hohe Wellen hielten wir uns mit geschmierten Broten, Liedern und unserem Schlachtruf (ESB) bei Laune.

Gewichtstrim (Foto: ASV Lübeck)

Gegen frühen Nachmittag passierten wir die Insel Fehmarn und wurden von der Abdeckung des Festlandes überrascht. Am späten Nachmittag verloren wir leicht an Fahrt und refften das Großsegel wieder aus. Nach 6 Stunden setzte der Regen aus und wir wurden kurz vor Travemünde mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.

Mit Südwestwind und starker Strömung kreuzten wir gegen 20 Uhr in die Trave und lieferten uns kurz vor Ziellinie noch ein Kopf an Kopf Rennen mit der Karios vom ASVIM. Während die Kairos mehr Höhe laufen konnte entschieden wir uns die Höhe, mit der maximalen Geschwindigkeit zu laufen und überquerten am Ende die Ziellinie vor ihnen. Mit 17 Schiffen und rund 160 teilnehmenden Jungsegler:innen wurde die neunte Nachwuchsregatta mit der traditionellen Party im Lübecker Yacht Club beendet.

Als Siegerteam des Elfriede Cups und in der Gesamtbewertung auf dem 8. Platz können wir uns über unser Ergbenis freuen. Auch darüber, dass trotz starken Böen und hohen Wellen es zu keinen Verletzungen oder besonderen Ausfällen kam – bis auf eine versehentlich ausgelöste Rettungsweste.

Sieger Elfride Cup (Foto: Udo Ott)

Um beim Reffen und anderen Manövern noch einige Minuten einzusparen und beim nächsten Mal ein Platz auf dem Treppchen zu sichern, soll 2023 schon frühzeitig für die Regatta geübt werden. Wir freuen uns auf weitere Regatten und neue Nachwuchssegler:innen!

Sommertörn 2019 Wiking VIII, letzte Etappe

Sommertörn 2019 Wiking VIII, letzte Etappe

31.08.-08.09.19 436sm

Teilnehmer: Wolfgang M (S), Friedrich O (CoS), Henning (W), Bogdan S., Katrin M.

Anreise: problemlos am Samstagvormittag mit privatem Pkw über die Vogelfluglinie nach Helsingør, mit Zwischenstopp in Heiligenhafen zum Proviantieren im dortigen Supermarkt neben der BAB.

Gegen Mittag Übernahme von Wiking im Hafen von Helsingør, nach dem Einräumen und ausführlicher Sicherheitseinweisung Start des Törns am frühen Nachmittag und bei wenig Wind, aber Sonne, Verholen nach Kopenhagen, Langeliniehavn, zur kleinen Meerjungfrau mit dem obligatorischen Foto bei Nacht.

Am nächsten Morgen weiter im Sund nach Süden und später Osten nach Ystad mit Begleitung durch einen Schweinswal, der fotoscheu in unserem Kielwasser spielte.

Montag Ableger recht früh, bei günstigem Wind und Wellen nach Christiansø, mit ausgiebigem Besuch der einzigen dänischen Schäre u. östlichsten Insel bei Bilderbuchwetter.

Dienstag dann zurückkreuzen nach Allinge und Wanderung zur alten Burgruine Hammershus mit Rückweg im Nieselregen.

Mittwoch gegen 04:00 Start Richtung Greifswald/Wieck, den Hafen erreichten wir erst am Abend in der Dunkelheit.

Freitag segelten wir nach Gedser, von dort am Samstag nach Grömitz und am Sonntag ging es bei Flaute unter Motor zum Liegeplatz nach Travemünde zum Aufklaren u. Säubern.

Fazit: besonders auf dem Bodden, läuft W8 nur unter G3 richtig schnell noch gut Höhe.

Ende der Saison

Am vergangenen Wochenende sind die letzten Meilen der Segelsaison zurückgelegt worden. Dabei ist Wiking zu einem Absegeltörn nach Rödby gesegelt und konnte am Samstag noch viel Sonne mitnehmen. Über Grömitz und Travemünde ging es dann am Sonntag nach Schlutup, wo unsere beiden abgeriggten Schiffe am Montag gekrant worden sind.

Auch Frithjof wurde am Sonntag noch ein letztes Mal besegelt, durch flauen Wind vor Niendorf mussten wir die Pläne eines letzten ersegelten Fischbrötchen des Jahres jedoch aufgeben und sind zurück nach Travemünde gefahren.

Unter den aufgebauten Winterdächern warten unsere Schiff nun auf den Winter und das Flottmachen im Frühling. Bis April müssen wir uns gedulden, wenn die Temperaturen dann wieder steigen können die Schiffe zurück ins Wasser und eingesegelt werden 😉

Auszug aus dem Törnbericht der sechsten Etappe

[…] Ausgeschlafen ging es am nächsten Tag weiter nach Arendal durch einige Schären und wir legten bei Dämmerung an. Dort konnten wir uns – beim Warten auf ein geeignetes Windfenster für die Überfahrt – erholen und uns die schöne Stadt angucken. Zum Kaffee und Kuchen fuhren wir am nächsten Tag durch einen herrlichen Fjord nach Tvedestrand. In dem idyllischen Nest waren schon alle Bürgersteige hochgeklappt. Schockiert mussten wir feststellen, dass unsere letzten norwegischen Kronen trotz Nebensaison nicht mehr für einen einzigen Abschiedsdrink reichten. Vielleicht ja gar nicht so schlecht, denn wir nahmen bei Sonnenuntergang die Überfahrt nach Skagen in Angriff. […]

Auszug aus dem Törnbericht der fünften Etappe

[…] So begann der eigentliche Törn erst am Sonntag. Aus dem Trondheimfjord ging es in Richtung Kristiansund mit einem Boxenstopp in einem kleinen Hafen namens Kongensvoll. Dort klopfte aus heiterem Himmel Opal, eine Einhandseglerin, an unsere Bordwand, zusammen mit ihrem Husky „Findus“ auf dem Weg nach Alaska war. Wir luden Sie zu alkoholischen Getränken (in Norwegen sind die teuer, und wir hatten aus Deutschland günstigere Bestände dabei) auf unser Schiff ein und sie unterhielt uns den ganzen Abend lang mit wunderbaren Geschichten aus ihrem wilden Leben. So erfuhren wir, wie sie einmal fast zur Beute eines Bären in den Wäldern Kanadas wurde, wie ihr Huskies das Leben retteten und wie sie sich selbst in der Karibik das Segeln beibrachte. Nach diesem schönen Abend brachten wir sie noch zu ihrem Boot zurück und gingen dann inspiriert von ihrem Leben zu Bett. Wir wünschen ihr viel Erfolg bei ihrem #ProjectBeyondOrdinary. […]

Auszug aus dem Törnbericht der vierten Etappe

[…] Der Stopp in Svolvaer wurde trotz alledem genutzt um die Lofoten das erste Mal richtig zu enddecken. Währende einer Bergwanderung, inklusive einiger Irrwege, bekamen wir einen unglaublichen Ausblich über die Lofoten, Svolvaer und die Fjorde. Am folgenden Tag ging es einmal quer durch die Lofoten weiter nach Melbu. Und trotz des etwas schlechterem Wetter wird uns die Durchquerung der Lofoten vom Wasser aus, die Natur und die befahrenen Ströme nicht so schnell aus dem Kopf gehen. […]

Auszug aus dem Törnbericht der dritten Etappe

[…] In den Nächten wurde es auch im August noch nicht richtig dunkel, und da wir nachts um 3 noch sehr motiviert waren, haben wir gleich dreimal in dem Hafen angelegt. Beim dritten Versuch war der Liegeplatz dann auch für Niedrigwasser tief genug. Nach kurzer Stadtbesichtigung haben wir uns aufgemacht ein touristisches Programm zu absolvieren: Trollfjord, ein Seeadler, ein paar Schweinswale, einmal die Lofoten von der Atlantikseite. […]

Auszug aus dem Törnbericht der ersten Etappe

[…] Weiter segelten wir nach Utsira, dem Helgoland der Norweger. Die Insel wurde noch am Abend zu Fuß durchquert und erkundet. Von Utsira ging es nach Eidsklubben, einem noch idyllischeren Hafen südlich von Bergen. Am nächsten Tag erstmal zum einzigen Segelmacher etwas nördlich von Bergen, der im Urlaub vergessen hatte, den AB einzuschalten, die Fock wurde repariert und danach verholten wir zur Zachariasbryggen, wo wir genau vor dem besten Fischrestaurant die letzten zwei Tage lagen. […]

Kentertraining mit der Wasserwacht

Gestern haben wir mit unserer Jolle ‚Hermann‘ zusammen mit der Wasserwacht Travemünde-Priwall vor dem Priwallstrand ein Kentertraining abgehalten.
Dabei wurde das Zusammenspiel zwischen Seglern und Helfern geübt. Auf dem Programm standen mehr als zehn Kenterungen – bei denen von Seiten der Wasserwacht unterstützt wurde, das Abbergen von Personen aus dem Wasser und der Austausch untereinander.

Die Rettungskräfte auf dem Wasser sind für die kommende Travemuender Woche also schon voll im Training und wir hoffen auf gute Wettfahrten!